Archive für den Monat: Dezember 2014

Dr. Richard Ippisch

"Schlafen Sie gut ?"
Viele Patienten können diese Frage im ärztlichen Gespräch nicht ohne Einschränkung bejahen. Neben einer Reihe von Erkrankungen können eine Vielzahl äußerer Störfaktoren, aber auch manche falschen Verhaltensweisen zu Schlafstörungen führen.

Gestörter Schlaf macht krank

Schlafgestörte sind tagsüber müde, ihre berufliche Leistungs- und Arbeitsfähigkeit ist um etwa ein Viertel vermindert, 60% leiden an Gedächtnisstörungen. Sie fehlen deutlich länger am Arbeitsplatz, suchen 2-3mal so häufig einen Arzt auf und müssen doppelt so häufig stationär behandelt werden. 20-30% entwickeln nach Jahren eine Depression, die Rate der Alkoholkranken ist unter Schlafgestörten doppelt so hoch wie bei Gesunden. Etwa ein Viertel aller Unfälle auf Autobahnen ist durch unwillkürliches Einschlafen bei Übermüdung bedingt.

Diese Zahlen belegen die individuelle, aber auch die sozioökonomische Bedeutung von Schlafstörungen. Keinesfalls handelt es sich dabei nur um eine harmlose Befindlichkeitsstörung.

Falsche Vorstellungen zum Thema Schlaf sind häufig

Zu kaum einer Körperfunktion existieren aber auch so viele Missverständnisse und falsche Vorstellungen wie zum Thema Schlaf. Einige davon sollen hier vorgestellt und korrigiert werden.

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Der 68jährige, deutlich jünger wirkende Finanzbeamte im Ruhestand kommt zusammen mit seiner Ehefrau. Beide sind sehr beunruhigt. Die Ehefrau berichtet, ihr Mann habe sie vor einigen Tagen nachts so heftig ins Gesicht geschlagen, dass sie ein "blaues Auge" davongetragen habe, Spuren davon sind noch deutlich sichtbar. Ihr Mann schlafe schon seit langem unruhig, rede laut im Schlaf, werfe sich hin und her, so dass sie davon immer wieder erwacht sei. In letzter Zeit komme es aber zunehmend häufiger dazu, dass er im Schlaf laut schreie, mit den Fäusten schlage oder auch heftig mit den Füßen trete, getroffen habe er sie jedoch bisher noch nie. Sie habe ihn nach dem Ereignis geweckt, er selbst habe dann von einem Albtraum berichtet, in dem er sich gegen einen Angreifer habe wehren müssen.

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Der 29jährige Entwickler für Computerspiele kommt zu uns, weil an seiner rechten Hand Ringfinger und kleiner Finger seit inzwischen 2 Wochen durchgehend taub seien. Ihm sei aufgefallen, dass das taube Gefühl bei der Arbeit am Computer zunehme. Auch die Geschwindigkeit beim Schreiben mit der Tastatur habe nachgelassen.
Ich frage ihn nach Nackenschmerzen, die er verneint. Bei der Untersuchung fallen auch ein Taubheitsgefühl an der rechten Handkante und eine leichte Schwäche beim versuchten "Fingerhakeln" mit dem kleinen Finger rechts auf. Beim gezielten Beklopfen der Ellenbogen-Innenseite zuckt der Patient zusammen und gibt eine stark elektrisierende, schmerzhafte Missempfindung an, die sich so heftig links nicht auslösen lässt.

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